Die Verbindung zu unseren polnischen Nachbarn schlechthin sind die wasserspeienden Vögel. Im mittleren Bassin sitzt in Angriffshaltung mit gespreizten Flügeln ein Uhu , der in seinen Fängen einen von ihm geschlagenen Fasan hält. Oben auf der Einfassung aus Lattenwerk, das die Anlage umgibt, sitzen zwanzig andere Vögel, die den Uhu (mit Wasser) bespucken. Das Thema des Brunnens geht auf eine Fabel von Äsop zurück, die vom Zorn der guten Vögel über den bösen Uhu handelt. Die Schwetzinger Figuren stammen aus dem lothringischen Schloss La Malgrange des polnischen Exkönigs Stanislaus I. Leszczyński . Vier Volieren mit lebenden, zwitschernden Vögeln erhöhen die Illusion. Zu der Anlage zählen zwei weitere kleine Gebäude, die sogenannten Achathäuschen . Stanislaus I. Leszczyński (eigentlich Stanisław Bogusław Leszczyński ; * 20. Oktober 1677 in Lemberg, Polen-Litauen; † 23. Februar 1766 in Lunéville, Lothringen) war ein polnischer Aristokrat, Magnat, Beamter im Staatsdienst , He
Das »Perspektiv« – ein Laubengang der einen Blick auf das „Ende der Welt“ gestattet – wurde von Nicolas de Pigage gestaltet. Es schließt die Hauptachse des Badhausgartens nach Norden hin ab. Am hinteren Ende der Treillage ist eine Flusslandschaft zu erkennen. Dabei handelt es sich um die Kopie eines Gemäldes von Ferdinand Kobell , die als Fresko auf eine Mauer aufgebracht wurde. Durch geschickt genutzten Lichteinfall erscheint das Bild realistisch. Im Zusammenspiel von dem auf das Bild zuführenden Gang und einem vor der Mauer platzierten Architekturrahmen entsteht eine starke Tiefenwirkung. An den Laubengang schließt sich ein Pavillon mit zwei Seitenräumen an, dessen Hauptraum als zum Bild hin offene Grotte gestaltet ist und mit Tuffstein verkleidet wurde.
Das von Pigage errichtete Badhaus ist ein kleines Lusthaus nach Art einer italienischen Villa . Während unter Karl Theodor der übrige Schlossgarten öffentlich zugänglich war, durfte der Badehaus-Bereich, zu dem ein eigener Garten gehört, nur auf Einladung oder mit Genehmigung des Kurfürsten betreten werden. Hier konnte Karl Theodor wie ein Privatmann leben und sich seinen musischen Neigungen hingeben. Vom Apollo-Bezirk her wird das Badhaus durch eine im Grundriss halbkreisförmige Exedra betreten, eine gleich gebildete liegt an der Rückseite. Durch beide Eingangsbereiche gelangt der Besucher in den Ovalsaal mit der Aurora als Deckengemälde und vier Horen als vergoldeten Plastiken, der das Zentrum des Schlösschens bildet. Vom Ovalsaal gehen nach Westen und nach Osten flurartige Vorzimmer mit fein eingelegtem Parkett aus drei Hölzern ab. Über sie gelangt der Besucher in das Schlafzimmer des Kurfürsten (Südwestseite, mit separater Toilette) und in den Baderaum (Nordwestseit
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