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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Das Schloss

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  Das Schwetzinger Schloss wurde im Jahr 1350 zum ersten Mal als  Feste  urkundlich erwähnt. Es handelte sich um ein mittelalterliches Wasserschloss. 1427 kam es in den Besitz des Kurfürsten Ludwig III. In der Folgezeit wurde es mehrfach umgebaut, diente als Jagdschloss und wurde gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs zerstört. Kurfürst Karl Ludwig ließ das Schwetzinger Schloss für seine Geliebte Luise von Degenfeld wieder aufbauen. Während eines Besuchs im August 1656 hatte er den Einwohnern von Schwetzingen bereits befohlen, sämtlichen Schutt wegzuräumen, wobei aufgelesene Trümmerteile wie Steine, Hölzer und „ altes Eisenwerk “ bei den Untertanen zur eigenen Verwendung verbleiben durften. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Schloss erneut zerstört, die Grundmauern blieben allerdings stehen. Seine heutige Form erhielt das Schloss auf Befehl des Kurfürsten Johann Wilhelm, der in Düsseldorf regierte. Dieser ließ es unter Leitung des Grafen Matteo Alberti – der Erbauer des Schlosses Be

Vom Schwetzinger Schlossgarten zum Kloster Götschendorf

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  Schwetzingen.  Im Karfreitagsgottesdienst in der Schwetzinger Lutherkirche 2023 warf Pfarrer Steffe n  Groß ausgehend vom Predigttext einen Blick auf eine Ikone aus dem 6. Jahrhundert. Inspiriert wurde er durch einen Besuch im weltbekannten Katharinenkloster. 3Er hat uns errettet aus der  Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes,  14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.  15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.  16 Denn in ihm wurde alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.  17 Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.  18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der  Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei.  19  Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohne

Voltaire

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  Potsdam  Voltaire entwickelte sein Werk „Candide“ in Schwetzingen, prägend. Am 17. Juni um 19.30 Uhr präsentieren die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci den satirischen Roman im Filmmuseum, mit internationalem Flair. Hier ganz ausführlich

Orangerie

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  Ausstellungen in der Orangerie bereichern das Bild und das Angebot des Schlossgartens.  Zu Beginn des 18. Jahrhunderts konnte der Bedarf an Räumlichkeiten für höfische Festivitäten in Schwetzingen nicht annähernd gedeckt werden. Eine Orangerie mit großem Festsaal sollte hier Abhilfe schaffen. So hatte es jedenfalls Kurfürst Karl Philipp entschieden, der 1716 die Nachfolge des überwiegend in Düsseldorf residierenden Kurfürsten Johann Wilhelm angetreten hatte. Als das Orangeriegebäude 1718 begonnen wurde, war seine gut zehn Jahre dauernde Bauzeit nicht vorhersehbar. Fehlende Mittel verzögerten den Baufortschritt. Erst im Jahre 1722 war das Gebäude im Rohbau fertiggestellt. Der große Saal des Mitteltraktes nahm die ganze Tiefe des Gebäudes ein. Die Kreissegmente der beiden Flügel und deren Eckpavillons schlossen die Anlage zum Garten hin ab. Nach Westen begrenzten zwei kleine Vorbauten den Mittelsaal. Dazwischen lag eine Terrasse, von der man über wenige Stufen in den tiefer liegenden A

Die Palladio-Brücke

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  Haben Sie die Wahrheit gesagt oder gelogen? Dann hin zur "Chinesischen Brücke". Die oft als „chinesisch“ bezeichnete Brücke im hinteren, nordwestlichen Bereich des Gartens verbindet den französischen mit dem englischen Gartenteil. Das Bauwerk geht tatsächlich auf einen Brückenentwurf des in  Venetien  tätig gewesenen  Renaissance -Architekten  Andrea Palladio  zurück. Die Brücke hat den populären Beinamen „ Lügenbrücke “, denn wer auf deren unregelmäßigen Stufen ins Straucheln kommt, soll schon einmal geschwindelt haben.

Die Moschee

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  Nicolas de Pigage errichtete die Gartenmoschee mit ihrem Zentralbau, den beiden Minaretten und Gebetsgängen zwischen 1779 und 1795. Als Vorbild für diese außergewöhnliche Gartenarchitektur dienten neben der Gartenmoschee von William Chambers in Kew Gardens in London vor allem Entwürfe von Johann Fischer von Erlach. Faszinierend ist die Kombination abendländischer und orientalischer Architektursprache. So finden sich barocke Kuppel, spitzbogige Fenster und Rundbogenarkaden neben Minaretten, Pavillons und Halbmonden. Der Innenraum der Gartenmoschee besteht aus einem runden Zentralraum, der von Säulen und Nischen gegliedert ist. Nischen und Architekturelemente sind farbig gefasst. Inschriften in arabischer und deutscher Sprache verweisen auf Tugenden wie Weisheit, Fleiß und Verschwiegenheit. Alle arabischen Texte haben Fehler in der Punktierung der Konsonanten und der Vokalisierung – ein Fehler des deutschen Steinmetzes, der 1794 die Inschriften übertrug. Beeindruckend ist ein Blick in

Meine Jugend

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  Hier die Darstellung meiner Jugend von Viola Eigenbrodt über den Gmeiner Verlag, der Schlossgarten Schwetzingen spielt hier eine besondere Rolle Hier zum Download

Perspektiv

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  Das »Perspektiv« – ein  Laubengang  der einen Blick auf das „Ende der Welt“ gestattet – wurde von  Nicolas de Pigage  gestaltet. Es schließt die Hauptachse des Badhausgartens nach Norden hin ab. Am hinteren Ende der  Treillage  ist eine Flusslandschaft zu erkennen. Dabei handelt es sich um die Kopie eines Gemäldes von  Ferdinand Kobell , die als  Fresko  auf eine Mauer aufgebracht wurde. Durch geschickt genutzten Lichteinfall erscheint das Bild realistisch. Im Zusammenspiel von dem auf das Bild zuführenden Gang und einem vor der Mauer platzierten Architekturrahmen entsteht eine starke Tiefenwirkung. An den Laubengang schließt sich ein  Pavillon  mit zwei Seitenräumen an, dessen Hauptraum als zum Bild hin offene Grotte gestaltet ist und mit Tuffstein verkleidet wurde.

Die wasserspeienden Vögel

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 Die Verbindung zu unseren polnischen Nachbarn schlechthin sind die wasserspeienden Vögel. Im mittleren Bassin sitzt in Angriffshaltung mit gespreizten Flügeln ein  Uhu , der in seinen Fängen einen von ihm geschlagenen  Fasan  hält. Oben auf der Einfassung aus Lattenwerk, das die Anlage umgibt, sitzen zwanzig andere Vögel, die den Uhu (mit Wasser) bespucken. Das Thema des Brunnens geht auf eine  Fabel  von  Äsop  zurück, die vom Zorn der guten Vögel über den bösen Uhu handelt. Die Schwetzinger Figuren stammen aus dem lothringischen Schloss  La Malgrange  des polnischen Exkönigs  Stanislaus I. Leszczyński . Vier Volieren mit lebenden, zwitschernden Vögeln erhöhen die Illusion. Zu der Anlage zählen zwei weitere kleine Gebäude, die sogenannten  Achathäuschen . Stanislaus I. Leszczyński  (eigentlich  Stanisław Bogusław Leszczyński ; * 20. Oktober 1677 in Lemberg, Polen-Litauen; † 23. Februar 1766 in Lunéville, Lothringen) war ein polnischer Aristokrat, Magnat, Beamter im Staatsdienst ,  He

Das Badhaus

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  Das von Pigage errichtete Badhaus ist ein kleines Lusthaus nach Art einer italienischen   Villa . Während unter Karl Theodor der übrige Schlossgarten öffentlich zugänglich war, durfte der Badehaus-Bereich, zu dem ein eigener Garten gehört, nur auf Einladung oder mit Genehmigung des Kurfürsten betreten werden. Hier konnte Karl Theodor wie ein Privatmann leben und sich seinen musischen Neigungen hingeben. Vom Apollo-Bezirk her wird das Badhaus durch eine im Grundriss halbkreisförmige   Exedra   betreten, eine gleich gebildete liegt an der Rückseite. Durch beide Eingangsbereiche gelangt der Besucher in den Ovalsaal mit der   Aurora   als Deckengemälde und vier   Horen   als vergoldeten Plastiken, der das Zentrum des Schlösschens bildet. Vom Ovalsaal gehen nach Westen und nach Osten flurartige Vorzimmer mit fein eingelegtem Parkett aus drei Hölzern ab. Über sie gelangt der Besucher in das Schlafzimmer des Kurfürsten (Südwestseite, mit separater Toilette) und in den Baderaum (Nordwestseit

Tempel der Waldbotanik

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  Der von Pigage entworfene Tempel der  Waldbotanik  – „Botanicae Silvestris“ – wurde schon 1777 geplant. Die Weiheinschrift nennt das Datum 1778, aber erst 1780 wurde der Bau fertig. Er bildet den Abschluss des „Arboretum Theodoricum“, der Baumsammlung im sogenannten  Wiesentälchen . Der aufgesockelte, zylindrische Baukörper weist außen Rauputz nach Art von Eichenrinde auf. Eine Freitreppe, auf deren Wangen  Sphingen  wachen, führt zur Eingangstür. Innen vermittelt eine runde Öffnung von circa 20 cm Durchmesser in der Fußbodenmitte zu einem dunklen Gewölbe darunter. Das Bildprogramm handelt vom Wachsen, Reifen und Absterben der Natur. Vier große Relieffelder zeigen Symbole der vier Jahreszeiten in Verbindung mit einem antiken  Dreifuß . Die Naturrhythmen werden mit der modernen Naturwissenschaft verknüpft: Bildnismedaillons der älteren Autoritäten  Theophrastos von Eresos  und  Plinius  stehen solche der modernen Naturforscher  Joseph Pitton de Tournefort  und  Carl von Linné  gegenüb

Apollotempel

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  Im Jahr 1762 plante man an dieser Stelle ein Belvedere. Nach dem Entwurf von Nicolas de Pigage entstand ein hoher, terrassierter Unterbau, auf dessen oberster Plattform sich ein Monopteros, ein Rundtempel mit zwölf Säulen ionischer Säulenordnung ohne  Cella  erhebt. Der Tempel ist dem griechischen Gott Apollo gewidmet. Die Statue des Apollo stammt von dem Bildhauer Anton von Verschaffelt. Sie zeigt den Gott beim linkshändigen Lyra-Spiel, was dem Künstler einigen Hohn eingebracht hat. In einem Briefwechsel zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johannes von Müller heißt es, er stehe zwar » gar heilig « auf einer Anhöhe, » nur hat der linke Gott darin einen erbärmlichen Hintern «. Der Apollo-Tempel krönt eine nach zwei Seiten gerichtete Anlage: Vom Eingang an der Westseite steigt der Besucher durch felsige, dunkle und verwirrende Korridore zur lichtumfluteten Plattform mit dem klassischen Monopteros empor. Aus der Sicht der Zuschauer im östlichen Heckentheater krönt der Tempel den Bühnenpr

Der Minervatempel

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  Die römische Göttin Minerva ist mehrfach im Schlossgarten dargestellt. Symmetrisch zu dem Minerva-Tempel war als Gegenstück ein Tempel des Cupido geplant, der nicht zur Ausführung kam. Der von Pigage entworfene Tempel war 1769 vollendet. Seine viersäulige Front korinthischer Säulenordnung ist durch ein antik-römisches Vorbild angeregt, den Eingangsbau zur Portikus der Octavia. Einmalig ist die Umkehrung des Verhältnisses von Säulenhalle und Cella: Die Tempelcella wird zu einer gegenüber der Natur geöffneten Raumhülle umgedeutet, innerhalb derer sich die Säulenstellung fortsetzt. Minerva, Göttin der Weisheit, erscheint vor der Rückwand in einem umgearbeiteten Standbild von Gabriel Grupello. Sie ist, auch nach Ausweis des Giebelfeldes, die Göttin der friedlichen Künste und Wissenschaften, insbesondere der Gartenkunst. Die mit Marmorbänken ausgestattete Cella dient Parkbesuchern als Ruheraum, kann aber auch als imaginärer Versammlungsort derjenigen, die Weisheit erlangt haben, verstande

Der Merkurtempel

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  In den „Parties sauvages“, den südwestlichen landschaftlichen Partien des Schwetzinger Gartens wurde bereits 1784 ein „Monument“ gegenüber der Moschee geplant. 1787/88 entstand der Ruinenbau Pigages, der erstmals 1791 dem römischen Gott   Merkur   zugewiesen wird. Sein kellerartiger Unterbau aus großen Sandsteinblöcken erscheint als Rest eines älteren Vorgängers. Der dreigeschossige, turmartige Merkur-Tempel aus   Tuffstein   besitzt ein im Grundriss sechseckiges Hauptgeschoss, darüber ein   Attikageschoss   und eine abschließende   Laterne . Auf Merkur verweisen Reliefs aus Stuckmarmor über den Eingängen der drei gleichartigen Fassaden. Nicolas de Pigage  (*  3. August   1723  in  Lunéville ; †  30. Juli   1796  in  Schwetzingen ) war ein lothringischer  Baumeister . Pigage ist ein Bindeglied zwischen dem l0thringischen Luneville. Die Städtepartnerschaft mit Schwetzingen untermauert die Beziehung. Über den Aufenthalt Voltaires in Schwetzingen bekommt die Beziehung eine besondere Not